Der AT1-E – meine eierlegende Wollmilchsau

Der AT1E – meine eierlegende Wollmilchsau Sicherlich bin ich nicht unsportlich, aber dann doch weit weg von durchtrainiert. Und ich fahre sehr gerne Fahrrad, aber eben nicht so oft, dass sich mein Körper an die Sitzposition auf einem „normalen“ Rad gewöhnt hätte. Auf den bisherigen Touren gehörten Schmerzen in Nacken und Hintern zu den unschönen Nebenwirkungen, die mir das Fahrradfahren selbst in reizvollster Umgebung, bei tollstem Wetter und in bester Begleitung immer etwas madig gemacht haben. Aber diese Erfahrungen sind nur noch Erinnerungen und ich kann es kaum glauben, warum es so lange gedauert hat, bis ich auf die Idee gekommen bin, die Aspekte, mit denen ich bisher zu kämpfen hatte, zu verändern. Und die Lösung war so einfach: die Kombination von Liegerad (für die bequeme Haltung) und E-Antrieb (für das Kräfte sparen) und das ganze verpackt in das schönste Liegerad, das die Spezi 2016 in Germersheim zu bieten hatte – der AT1 – Liebe auf den ersten Blick.

Für die „Wölfe“ war es, glaube ich, erst einmal eine etwas abwegige Vorstellung ihren Alpentourer als E-Variante anzubieten. Das passte wahrscheinlich nicht so zu ihrer sportlich-dynamischen Ausrichtung, aber sie haben sich darauf eingelassen und ihr Herz für die Welt der Hobbyliegeradfahrer mit Wohlfühlausrichtung geöffnet und ziemlich genau ein Jahr später durfte ich MEINEN AT1E das erste Mal fahren. Und er hat meine Vorstellungen noch übertroffen. Das erste längere Fahrradwochenende stand an und mein Freund Michael plante Tagestouren von ca. 80 – 100 km mit einigen Höhemetern, ein Pensum, das ich mir ohne meine Liege-E-Bike-Super-Kombination nicht ohne Schmerzen und zehrendem Kräfteverschleiß hätte vorstellen können zu bewältigen. Sicherlich spürt man seine Beine auch mit E-Antrieb, wenn man nach hundert Kilometern am Zielort ankommt, zumal ich dann schon den Ehrgeiz habe, nur auf der niedrigsten Unterstützungsstufe zu fahren bzw. phasenweise auch mal ganz darauf zu verzichten (das sind dann so meine Grenzerfahrungen), was erstaunlich unproblematisch und ohne große Kräfteeinbußen funktioniert. Für mich entscheidend war und ist aber die Erfahrung, dass ich zwar durchaus platt bin nach getaner Arbeit, aber dass ich die Gegend, durch die wir gefahren sind, wahrnehmen und genießen konnte. Dass die Vorstellung, mich am nächsten Tag wieder aufs Rad zu setzen, keine Horrorvisionen in mir ausgelöst hat, sondern im Gegenteil, pure Freude ... und dass ich das erste Mal scheinbar leichter und befreiter auf dem Fahrrad saß als Michael. Auch er fuhr damals mit seinem E-Bike, allerdings kein Liegerad, und während er nach einiger Zeit bereits über Schmerzen vor allem am Hintern klagte und abends eifrig cremte, stand mir die ganze Zeit ein Grinsen im Gesicht, das gar nicht mehr weggehen wollte.

Auch die Akkuleistung ist vollkommen ausreichend für mich. Auf niedrigster Unterstützungsstufe komme ich über 120 km weit, deutlich weiter als Michael, der am letzten Berg des Tages nicht nur mit Sitzschmerzen zu kämpfen hatte, sondern auch damit, ohne Motorunterstützung, dafür aber mit brennenden Beinen den 5 km Anstieg bewältigen zu müssen und da wird einem jedes zusätzliche Kilo des dann doch extrem schweren E-Bikes bewusst. Er hat es mit Bravour gemeistert und dieses ans Limit gehen ist ja so ein Männerding, das auch gut tut und sein muss, trotzdem hat er geflucht und geschwitzt, während ich dreimal aufs Knöpfchen gedrückt habe und an ihm vorbei geflogen bin.

Mittlerweile hat sich Michael auch für ein Liegerad entschieden, allerdings eines ohne Antrieb, und mittlerweile grinsen wir beide auf unseren Radtouren um die Wette – zumindest in der Ebene. Auf den Anstiegen grinse aber weiterhin nur ich!

Danke euch für das traumhafte Rad!!!

Kathrin

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